Palliativmedizin

Palliativmedizin bedeutet, unheilbar schwerstkranke und sterbende Menschen bestmöglich medizinisch, pflegerisch, psychosozial und spirituell zu begleiten, zu behandeln und Angehörige zu betreuen. Im Vordergrund steht, die durch die Erkrankung und deren Behandlung entstehenden Symptome weitestgehend zu beseitigen, wenigstens zu lindern, um so die Lebensqualität zu verbessern.

Es gibt verschiedene Versorgungsfelder. Ich widme mich hauptsächlich der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), die in Ergänzung zur allgemeinen ambulanten Palliativversorgung auch das Ziel verfolgt, „die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen“ (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin).

Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) richtet sich an Palliativpatienten und deren soziales Umfeld, wenn die Intensität oder Komplexität der aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme den Einsatz eines spezialisierten Palliativteams (Palliative Care Team) notwendig macht - vorübergehend oder dauerhaft. Sie erfolgt im Rahmen einer ausschließlich auf Palliativversorgung ausgerichteten Versorgungsstruktur.

Diese beinhaltet insbesondere spezialisierte palliativärztliche und palliativpflegerische Beratung und/oder (Teil-)Versorgung, einschließlich der Koordination von notwendigen Versorgungsleistungen bis hin zu einem umfassenden, individuellen Unterstützungsmanagement. Multiprofessionalität, 24-stündige Erreichbarkeit an sieben Tagen in der Woche und Spezialistenstatus (durch Weiterbildung und Erfahrung) der primär in der Palliativversorgung tätigen einzelnen Leistungserbringer sind unverzichtbar.

Das Team führt regelmäßige multiprofessionelle Teamsitzungen und Fallbesprechungen durch und arbeitet eng mit den Strukturen der Primärversorgung (z.B. niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen) sowie den Einrichtungen der Hospizbewegung zusammen. SAPV kann als alleinige Beratungsleistung, Koordinationsleistung, additiv unterstützende Teilversorgung oder vollständige Patientenversorgung verordnet werden. Leistungen nach SGB XI sind jedoch nicht Bestandteil der SAPV.

(Text angelehnt an Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin( DGP) 15.01.2009)

Ernährungsempfehlungen während Chemo- bzw. Strahlentherapie

Chemo- bzw. Strahlentherapie setzen die Verdauungsleistung im gesamten Organismus deutlich herab. Die Funktionskraft von Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Darm sowie der Speicheldrüsen werden belastet und geschwächt. Insbesondere unter einer Chemotherapie kommt es darüber hinaus sehr häufig zu Schleimhautschädigungen, angefangen vom Mund bis zum Enddarm. Daher sollte während einer Chemo- bzw. Strahlentherapie die Ernährung diesen Gesetzmäßigkeiten angepasst werden. Die Ernährung ist in dieser Zeitphase ganz besonders entlastend, nicht zusätzlich belastend zu gestalten.

Nicht empfehlenswert: jegliche tierische Eiweiße und Fette, grobe Rohkost (z.B. rohes Kohl- und Wurzelgemüse), Säfte pur (insbesondere Südfrüchte), grobe Vollkorn-(produkte), Kartoffeln als Bratkartoffel, Pommes frites bzw. Croquetten, Hülsenfrüchte, Kohl, Geräuchertes, Gepökeltes, Hartkäse, Masttierprodukte, Fast-Food, Fertigprodukte mit künstlichen Zusatzstoffen, Weißmehlprodukte, Industriezucker (weißer Zucker und Zuckeraustauschstoffe wie Maltose, Dextrose, Saccharose etc.), Bohnenkaffee, „saure Teesorten“ wie Früchte-, Malve- und Hagebuttentee, Kohlensäure enthaltende Getränke.

Empfehlenswert: Obst und Gemüse leicht und wertschonend vorgegart bzw. gedünstet, fein vermahlene Vollkornprodukte (Dinkel, Hafer), Säfte möglichst milchsauer vergoren und verdünnt (z. B. Kanne-Brottrunk®), Bio-Soja-Produkte, Bio-Öle (Lein-, Raps-, Olivenöl), Kartoffeln als Pell- oder Salzkartoffel, „bittere“ Kräutertees (alle außer o.g.), kohlensäurefreie Mineralwässer, als Süßungsmittel in geringer Menge, z. B. Honig, Ahornsirup, Birnen- bzw. Agavendicksaft, Dattelmus, Feigen, getrocknete Rosinen oder Granberries. Zur Verbesserung der durch die Behandlung erheblich geschädigten Darmflora, die auch wesentlich für die Abwehrfunktion des Körpers und einen geregelten Stuhlgang zuständig und verantwortlich ist, 1-2 Mal täglich die Einnahme von Mikrobiotika (z.B. Symbiolact comp®).

Zusätzlich zu beachten und empfohlen:

  • Die folgenden Symptome, die als Folge einer Chemo- bzw. Strahlentherapie auftreten, können nicht selten durch eine „versteckte“ Unverträglichkeit auf Kuhmilch(produkte) bzw. Weizen verstärkt werden. Symptome sind z. B. Blähungen, Hautjucken,Pulsbeschleunigung, Stimmungslabilität, Müdigkeit.
  • Um den Stoffwechsel zu entlasten und gleichzeitig mehr Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen, bieten sich 2 – 3 Zwischenmahlzeiten zu den drei Hauptmahlzeiten an.
  • Morgens ca. 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit 1 Messlöffel „TAKEme Bio-Basen-Grün“® (Fa. Naturella, besteht aus Samen, Kräutern, Wurzeln und Süßwasseralgen).
  • Bei Appetitlosigkeit, Ekel vor Speisen, Übelkeit und Brechreiz kann der konsequente Einsatz so genannter „Bitterstoffe“ helfen wie z. B. „Amara-Tropfen“® (Fa. Weleda) bzw. „Enzian-Magentonikum®“ (Fa. Wala), jeweils 15 Minuten vor dem Essen einzunehmen.

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