Heilfasten

HEILFASTEN ist der bewusste Verzicht auf Nahrung über einen begrenzten Zeitraum, leichter und wirksamer als jede Diät! Heilfasten ist jedoch etwas völlig anderes als Hungern! Beim richtig durchgeführten Heilfasten entsteht nämlich kein Hungergefühl.

Der Körper befreit sich während einer Heilfasten-Kur von allem, was ihm schadet. Giftstoffe und Schlacken werden beim Heilfasten ausgeschieden. Man könnte also auch sagen, dass das Heilfasten den eigenen inneren Arzt auf den Plan ruft und Stauungen und Blockaden auf allen Ebenen löst. Viele chronische Gesundheitsprobleme lassen sich durch regelmäßiges Heilfasten bessern oder sogar völlig heilen. Das Heilfasten mobilisiert die körpereigenen Abwehrkräfte und führt zu einem kräftigen Energie-Schwung. Außerdem steigert das Heilfasten die geistige Leistungsfähigkeit und den Gute-Laune-Pegel. Heilfasten bringt uns auch dazu, innezuhalten und zuzuhören - Abstand zu nehmen von der Hektik des Alltags. Jeder, der vorbeugend etwas für seine Gesundheit tun will, sollte regelmäßig Heilfasten. Heilfasten ist darüber hinaus die ideale Gelegenheit zu einer generellen Ernährungsumstellung. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung ist die beste Garantie dafür, den "frisch" entschlackten und entgifteten Körper nicht erneut mit Schadstoffen zu belasten.

Auf diesen Seiten finden Sie Vieles zum Thema Heilfasten sowie eine ganze Reihe von Informationen rund um das Thema Heilfasten.

ACHTUNG!

Das Heilfasten ist kein Allheilmittel bei ernsthaften und bereits weit fortgeschrittenen Erkrankungen. Der Weg zum Arzt sollte hier an erster Stelle stehen. Möglicherweise kann jedoch das Heilfasten eine begleitende Therapiemaßnahme sein. Sie sollten das am besten mit dem Arzt besprechen.

Vitale, gesunde Menschen zwischen 14 und 65 Jahren können in der Regel ohne Bedenken eine Fasten-Kur in Eigenregie zu Hause durchführen.

Allerdings lautet der allgemein gültige Ratschlag in allen Büchern zum Thema "Fasten", dass es ratsam ist, vor dem Fasten mit einem dafür ausgebildetem Fasten-Arzt zu sprechen, um zu klären, ob eine solche Fasten-Kur für Sie das Richtige ist.

Sollten Sie sich jedoch entscheiden, entgegen dem gut gemeinten Rat ohne Fasten-Arzt zu fasten, dann ist es trotz allem sehr sehr wichtig, dass Sie sich vor dem ersten Fasten intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, um Ihren Körper auch wirklich mit dem Fasten etwas Gutes zu tun. Es gibt beim Fasten eine ganze Menge zu beachten! Sie sollten auf gar keinen Fall einfach mal so drauf los fasten, denn damit können Sie sich unter Umständen sogar einen gesundheitlichen Schaden zufügen.

Sollten bereits "gefährlichere" Erkrankungen vorliegen, wie Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck, Herz-Gefäß-Erkrankungen, etc. ist es in jedem Falle ratsam, zunächst mit dem Hausarzt eine für Sie geeignete Fastenform zu besprechen.

Gute Gründe fürs Heilfasten

Es gibt viele, viele, viele gute Gründe für eine regelmäßige Heilfastenkur:

  • Überflüssige Pfunde schmelzen dahin
  • Der Körper wird von Schlacken und Giftstoffen befreit
  • Kniffelige Aufgaben lassen sich einfacher lösen
  • Pickel und Mitesser verschwinden
  • Die Haut wird straff und glatt und rosig
  • Die Stimmung steigt und steigt
  • Das Haar gewinnt an Spannkraft
  • Muskeln und Gewebe werden gestrafft
  • Die Körperhaltung verbessert sich zusehends
  • Die Abwehrkräfte werden gesteigert
  • Erfolg wird spürbar
  • Die Geschmackssinne werden geschärft
  • Fasten macht offen für Neues und für Veränderungen

Viele chronische Gesundheitsprobleme lassen sich ebenfalls sehr oft durch einen lange vernachlässigten Darm erklären. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Unter Umständen Kopfschmerzen und Migräne
  • Schlafstörungen und Anlaufschwierigkeiten
  • Lustlosigkeit
  • Nervosität und Gereiztheit
  • Zungenbelag und Mundgeruch
  • Unangenehme Körperausdünstungen
  • Rücken-, Kreuzschmerzen und Gelenkschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Atemnot, Herzbeschwerden und Gefäßverengung
  • Leistungsabfall
  • Depressionen
  • Vergesslichkeit
  • Allergien, Neurodermitis und Schuppenflechte
  • Und diese Liste lässt sich bestimmt noch um viele weitere Erkrankungen ergänzen

Wer darf nicht fasten?

  • Personen, die unter Esssucht oder Bulimie leiden, sollten lieber nicht in Eigenregie fasten - zu groß ist die Gefahr, das bestehende Suchtproblem noch zu verstärken. Fasten in einer Klinik mit psychologischer Betreuung kann hier jedoch die Grundlage für eine vollständige Genesung bilden.
  • Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte auf jeden Fall vor einer Fasten-Kur mit seinem Arzt sprechen, ob diese Medikamente und Fasten zusammen passen.
  • Während einer Schwangerschaft solltest du ebenfalls auf eine Fastenkur verzichten, da der Organismus von Mutter und Kind durch die Schwangerschaft ohnehin schon stark belastet wird. Fasten könnte sonst zu einem Mangel für Mutter und Kind führen und für beide recht ungesund werden.
  • Tuberkulose-Patienten, Krebskranke und Personen, die an einer Überfunktion der Schilddrüsen leiden, dürfen nicht fasten. Denn bei diesen ohnehin schon zehrenden Krankheiten ist der Organismus nicht mehr in der Lage, richtig auf den Fasten-Reiz zu reagieren und verliert noch mehr an Substanz.
  • Ebenfalls nicht geeignet ist das Fasten bei chronischen Entzündungen und Geschwüren des Magens. Eine Ausnahme bildet hier die chronische Dickdarmentzündung (Kolitis). Allerdings sollte eine Fasten-Kur hier nur mit fachmännischer Erlaubnis erfolgen.
  • Frisch operierte Personen oder Personen, die gerade eine schwere Infektionskrankheit hinter sich haben, sollten nach Möglichkeit nicht fasten, da dies den ohnehin stark geschwächten Organismus noch mehr belasten würde. Auch hier gibt es natürlich wieder Ausnahmen von der Regel, wenn der Arzt oder Therapeut in Einzelfällen hier eine Fastenkur als unterstützende regenerierende Maßnahme ansieht.
  • Für Menschen, die bereits an ausgeprägter Altersschwäche und Abmagerung leiden, ist das Fasten ebenfalls nicht erlaubt, da eine solche Kur den geschwächten Organismus noch weiter schwächen würde.

Falls Sie noch im Zweifel sind, ob eine Fasten-Kur bei dir gesundheitlich angebracht ist, sollten Sie auf jeden Fall vorher den Hausarzt befragen!

Aber: nur Mut!

Fastenfahrplan

Der folgende Fasten-Fahrplan entspricht in etwa den Beschreibungen der Fasten-Ärzte Buchinger und Lützner. Neben Tee und Wasser werden hier Honig, Säfte und Gemüsebrühe zugeführt in Mengen bis zu 200 - 300 Kalorien.

Diese Art des Fastens wird in leicht unterschiedlichen Varianten beschrieben.

1.Tag

Einführungsvortrag und Akupunktur nach Vereinbarung.

2.Tag

Entlastungstag: kein Fleisch, kein Alkohol, viel Salat, viel Gemüse, Trinkmenge erhöhen.

3.Tag

Erster Fastentag: ab sofort kein festes Essen mehr. Nur Trinken über 3 ltr/Tag nach Anweisung. Abends Salzlösung, erster Leberwickel.

4.Tag

Zweiter Fastentag: erstes gemeinsames Treffen, Gymnastik, abends erster Einlauf.

6.Tag

Vierter Fastentag: Gymnastik/Vortrag/Diskussion.

8.Tag

Sechster Fastentag: Gymnastik/Vortrag/Diskussion.

11.Tag

Neunter Fastentag: Gemeinsamer Spaziergang/Diskussion.

14.Tag

Fastenbrechen: bitte 1 Apfel mitbringen.

15.Tag

Kostaufbau nach Anweisung

Natürlich kann Jedermann den Zeitpunkt seiner Fastenkur selbst bestimmen. Vorteilhaft ist jedoch die Teilnahme an einem Kurs, da es in der Gruppe nicht nur einfacher ist, sondern auch von unserer Praxis mit einem Rahmenprogramm begleitet wird. Die Kurse finden zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst statt.

Die Teilnehmer treffen sich zu den angegebenen Zeiten nach dem obigem Plan. Wir werden Ihren Blutdruck messen, Ihr Gewicht feststellen und gegebenenfalls Blut abnehmen. Vor der Diskussion der aufgetretenen gesundheitlichen Probleme hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit mit Dr. de Pay unter vier Augen zu sprechen. Es schließt sich ein medizinischer Vortrag an. Dabei werden natürlich auch Themen berührt, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Fasten stehen. Der Schwerpunkt soll jedoch bei Ernährungsgewohnheiten und deren Beeinflussbarkeit liegen. Anregungen, Mitarbeit und Fragen sind ausdrücklich erwünscht. Jeweils zu Beginn des Treffens (siehe oben) wird Frau Ritthaler-de Pay eine kleine Gymnastik- und Bewegungsstunde (ca 30 min) mit Ihnen durchführen. Bitte kommen Sie in lockerer, leichter Kleidung mit Sport- oder Turnschuhen.

Zum Thema Darmentleerung

Wenn der Darminhalt nicht so schnell wie möglich wieder nach außen transportiert wird, stauen sich Schlacken und Giftstoffe mit der Gefahr, dass sie als Folge des anhaltenden Kontaktes mit der Darmschleimhaut nach und nach wieder in Blut und Körpergewebe aufgenommen werden. Sichtbar wird das dann auf der Haut. Sie verliert ihre gesunde Farbe, quillt auf, wird fettig glänzend und entwickelt Unreinheiten, wird trocken und matt.

Normalerweise können Sie Ihren Darm durch eine ballaststoffreiche gesunde Ernährung und durch "viel Trinken" fit halten. Beim Heilfasten jedoch fehlen dem Körper die notwendigen Ballaststoffe. Viel Trinken müssen Sie natürlich auf jeden Fall, wenn Sie gesund und munter alt werden möchten und gleich, ob beim Fasten oder im "normalen" Alltag.

Ihr Darm benötigt also beim Fasten ein wenig Unterstützung, um die angefallenen Schlackenstoffe, überflüssigen Nahrungsbestandteile und Giftstoffe aus dem Darm auszuschwemmen.

Wenn der Darm vollständig entleert ist, verschwindet auch das Hungergefühl.

Generell gilt, dass während der Fastenkur spätestens jeden zweiten Tag der Darm entleert werden sollte. Mit welcher Methode, das hängt ganz vom Körper ab, denn jeder Mensch reagiert auf die verschiedenen Möglichkeiten anders. Es gibt auch hinsichtlich der angegebenen Mengen keine generell für jede Person gültige Lösung. Daher sind die beschriebenen Verfahren nur Vorschläge.

30 - 50 g Bittersalz oder 20 - 30 g Glaubersalz werden in ca. 250 ml Mineralwasser aufgelöst. Das Mineralwasser sollte körperwarm sein und kann nach dem Salzzusatz abkühlen. Zur Verbesserung des Geschmackes kann Waldmeister- oder Himbeersirup in kleinen Mengen zugeführt werden. Die Kristalle lösen sich sehr schlecht. Trinken Sie die gesamte Menge Salz-Mineralwasserlösung in möglichst kurzer Zeit. Unmittelbar danach sollten Sie weitere 125 - 250 ml Tee oder Mineralwasser nachtrinken. Nach dem Trinken sollte eine Toilette in erreichbarer Nähe sein. Die abführende Wirkung kann nach bereits 10 min, aber auch erst nach 12 Stunden einsetzen. Die Verabreichung von Salz im Fasten ist immer nur einmalig und darf nicht wiederholt werden.

Der erste Einlauf sollte am zweiten Fastentag durchgeführt und normalerweise jeden zweiten Tag wiederholt werden. Bei ungenügender Abfuhr kann die Prozedur täglich ohne jede Gefahr wiederholt werden. Das Einlaufgefäß (Irrigator) wird unten mit dem Plastikschlauch fest verschraubt. An das Vorderende des Schlauches wird das gerade kurze Endstück angeschraubt. Das Gefäß sollte in einer Höhe von ca. 1 m bis 1.20 m befestigt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Gefäß nicht umgestoßen werden oder herunterfallen kann. Der Badewannenrand oder die Türklinke des Badezimmers ist ungeeignet. Am besten nehmen Sie einen Handtuchhalter/-haken oder eine Person die Ihnen behilflich ist. Füllen Sie das Einlaufgefäß mit körperwarmem Wasser ohne jeglichen Zusatz in einer Menge von ca. 500 ml und öffnen Sie den Drehverschluss am Endstück bis die Luft vollständig entwichen ist.

Eine Möglichkeit, den Einlauf durchzuführen besteht darin, dass Sie sich hinknien und Ihren Hintern in die Höhe strecken. Führen Sie das Endstück unter verschlossenem Drehverschluss in den After ein. Versehen Sie das Endstück vorher mit etwas Vaseline oder Creme und führen Sie die Spitze in Richtung Wirbelsäule in den Darm ein. Danach öffnen Sie vorsichtig den Drehverschluss und lassen das Wasser langsam je nach Druckgefühl in den Darm einströmen. Für diese Prozedur können Sie sich ruhig Zeit lassen. Verschließen Sie zwischenzeitlich ruhig das Drehventil, wenn der Druck im Bauch oder Darm zu stark wird. Sollte es schwer zu betätigen sein, kann das Abknicken des Schlauches zwischen 2 Fingern bei offenem Drehverschluss den gleichen Zweck erfüllen.

Die zweite Möglichkeit, den Einlauf durchzuführen, besteht darin, die beschriebene Prozedur in Links-Seiten-Lage mit bis an den Bauch angezogenen Beinen auszuführen. Diese Methode eignet sich allerdings nicht für Linkshänder.

Nach Entfernen der Gerätespitze aus dem Darm sollte eine Toilette in unmittelbar erreichbarer Nähe sein. Sollten Sie auf einen Einlauf hin keinen Stuhlgang haben, d.h. sollte das Wasser des Einlaufes im Darm verschwinden, besteht keinerlei Gefahr, wiederholen Sie einfach die Prozedur mit einer neuen Füllung des Einlaufgefäßes.

Leberwickel

Der Leberwickel sollte mindestens einmal täglich in einer Ruhepause durchgeführt werden. Legen Sie sich dazu am besten ins Bett. Bedecken Sie den rechten Rippenbogen mit einem kleinen angefeuchteten, körperwarmen Handtuch. Sie finden das untere Ende des Rippenbogens leicht durch Tasten gegenüber dem weichen Bauch. Unmittelbar darunter befindet sich die Leber, die chemische Fabrik des Körpers, die während des Fastens natürlich auf Hochtouren arbeiten muss. Durch die feuchte Wärme steigert man die Durchblutung der Leber gewaltig, das Fasten fällt leichter.

Subjektiv erlebt man ein Wohlgefühl, bei dem man oft einschläft. Am intensivsten ist die Wirkung des Wickels, wenn man auf das feuchte Handtuch ein trockenes Handtuch legt, darauf eine Wärmflasche gibt und sich zudeckt. Bitte beachten Sie: beim Leberwickel handelt es sich um feuchte Wärme. Eine Wärmflasche allein erfüllt diesen Zweck niemals.

Aufbautage: Einstieg in eine gesunde Ernährung

Natürlich ist das korrekte "Fastenbrechen" und die darauf folgende sorgfältig durchgeführte Aufbauzeit eigentlich gar nicht schwierig, aber trotzdem tappen in dieser Phase leider immer wieder viele Faster direkt kräftig in die alte Futter-Falle. Da lockt plötzlich ein Fünf-Gänge-Menü, die Leberwurststulle oder eine dicke Tafel Schokolade ...

Ein frühzeitig ausgearteter Futter-Anfall wird jedoch mit ziemlicher Sicherheit jede Menge äußerst unangenehme körperliche und auch seelische Folgen haben! Magenkrämpfe, Koliken, Kreislaufzusammenbrüche, rapide Gewichtszunahmen und das elendige Gefühl, dass alles vergebens war. ALSO: Finger weg von den Verführern!

Ihre Verdauungsorgane müssen sich nämlich nach dem Fasten erst ganz langsam wieder an ihre tägliche Arbeit gewöhnen, da der ganze Körper ja während der Fastenkur seinen "Jahresurlaub" genommen hat.

Die wichtigsten Regeln für die Aufbautage

(... am besten halten Sie diese Regeln auch im Alltag bei ...)

  • nur kleine Portionen essen
  • eden Happen gut zerkauen (bis sich nur noch Flüssiges im Mund befindet)
  • Langsam essen (möglichst nach jedem Bissen Gabel weglegen)
  • Bewusst das Essen genießen (keine Unterhaltung, kein Fernsehen, Kein Buch, etc. ...)
  • aufhören mit dem Essen, wenn Sie satt sind
  • frisch, einfach und vollwertig ernähren
  • kein Fleisch!
  • möglichst wenig Salz einsetzen - besser gar kein Salz, sondern frische Kräuter
  • kein Alkohol / kein Kaffee / keine Zigaretten
  • weiterhin viel trinken
  • von jetzt an keine Abführmittel mehr einsetzen

Genussmittel wirken kurz nach dem Fasten extrem stark auf den Organismus und sollten daher tunlichst noch vermieden werden.

Länge der Aufbauzeit:
Anzahl der Fastentage geteilt durch 3 (das heißt: nachi 21 Fastentagen sollten 7 Aufbautage angeschlossen werden).

Der Darm kommt nach dem Fasten erst wieder richtig in Schwung, wenn er gut gefüllt ist. Abführmittel wie Glaubersalz oder Rizinusöl sind ab jetzt nicht mehr erlaubt. In der Regel "fluppt" es mit der Verdauung ganz von selbst so ab dem 2. oder 3. Aufbautag wieder ganz mühelos. Falls Sie jedoch nach wie vor Probleme mit einem regelmäßigen Stuhlgang haben sollten, versuchen Sie es einfach mit eingeweichten Backpflaumen zum Frühstück, mit 2 Teelöffeln Leinsamen zu jeder Mahlzeit, Müsli, Sauerkrautsaft, Buttermilch, ausreichend Bewegung und Gelassenheit.

Es kann auch sein, dass Sie sich in den ersten Tagen nach dem Fasten etwas schlapp fühlen, leicht müde werden oder Ihr Kreislauf etwas niedrig ist. Das hängt damit zusammen, dass Ihr Körper plötzlich wieder ungefähr ein Drittel seiner Kraft für die Verdauungsarbeit einsetzen muss und auch daran muss er sich erst einmal wieder gewöhnen. In der Regel ist diese kleine Krise aber bereits ab dem 3. Aufbautag vorüber.

 

Heilfasten - gesund oder gefährlich?

Ernährungsexperten warnen vor schädlichen Folgen
Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik steht dieser Form von Askese kritisch gegenüber: Fasten bewirke keine Selbstreinigung und Erholung, sondern einen extremen Stoffwechselstress, warnt Sprecher Sven-David Müller-Nothmann. Unkontrolliertes Fasten und "Nulldiäten" könnten den Organismus sogar schädigen.

Nur Gesunde sollten fasten
Nach Ansicht der Ernährungsexperten führt das Heil- oder Saftfasten zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel. Dieses Defizit könne durch eine vorherige Darmentleerung mit Glaubersalz oder intensiver körperlicher Bewegung verstärkt werden. Aus medizinischen Gründen sei lediglich eine kurzzeitige Kur für vollständig gesunde Menschen unter ärztlicher Kontrolle ratsam. Alles andere könne gefährlich werden. Für Übergewichtige, die durch eine Radikalkur lästige Pfunde loswerden wollen, sei Heilfasten zudem vollkommen ungeeignet. Denn während des kompletten Energieentzugs greife der Körper weniger auf Fettreserven zurück, sondern entziehe der Muskulatur Eiweiße. Dies führe nach dem Ende der Kur unweigerlich zu einem Jojo-Effekt. "Wer abnehmen möchte, muss dauerhaft sein Ernährungsverhalten in Richtung kohlenhydrat- und ballaststoffreicher, aber fettarmer Kost umstellen, aber nicht fasten", erklärt Müller-Nothmann.

Entgiftende Wirkung in Frage gestellt
Experten: Heilfasten zum Abnehmen ungeeignet. Aus wissenschaftlicher Sicht sei auch die entschlackende Wirkung des Heilfastens umstritten. Abbauprodukte und giftige Stoffe würden normalerweise vom Körper wieder ausgeschieden, behauptet die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. Eine Ansammlung im Körper sei nicht nachzuweisen. Peter Dreizler, Heilpraktiker und Leiter des Fasten-Kollegs in Erlangen sieht das anders. Die Klinikerfahrungen von Fastenärzten wie Dr. Otto Buchinger hätten das Gegenteil bewiesen. Schadstoffbelastungen, Umweltgifte oder Stoffwechselrückstände würden sich im Körper anlagern. Beim Fasten würden diese Stoffe jedoch verbraucht beziehungsweise ausgeschieden. "Natürlich müssen auch die Risiken beachtet werden", räumt Dreizler ein. So müssten bei einer längeren Fastenzeit, die mehr als fünf bis sieben Tage dauert, Vitamine und Mineralstoffe zugeführt werden. Auch körperliche Bewegung gehöre zum Fasten, aber möglichst ohne Übertreibung. Auf diese Weise werde der Abbau von Muskeleiweiß verhindert.

Befürworter: Fasten aktiviert das innere Heilen
Grundsätzlich sei das Fasten eine individuell abzuklärende Entscheidung. Dreizler: "Es kommt darauf an, ob man fasten möchte, um abzunehmen oder um sich mental und emotional Klarheit zu verschaffen." Gerade in der heutigen, hektischen Zeit biete das Fasten eine Rückzugsmöglichkeit, um sich wie bei einer religiösen Übung auf das Wesentliche zu besinnen. Dreizler: "Der Alltag beruhigt sich. Man kann versuchen, zum innersten Selbst wieder Kontakt aufzunehmen." Die Beschäftigung mit sich könne darüber hinaus ein positiver Anreiz sein, Ess- oder Lebensgewohnheiten zu überdenken. Das innere Heilen werde so aktiviert. "Deshalb eignet sich das Fasten auch als Therapie bei typischen Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Hautleiden oder Stoffwechselstörungen", ist der Heilpraktiker überzeugt.

Fastengetränke

An allen Fastentagen sollte die Trinkmenge 50 ml pro kg Körpergewicht, mindestens jedoch 3 Liter täglich betragen. Eine größere Trinkmenge ist möglich und absolut unschädlich. Die Getränke sollten sich wie folgt zusammensetzen:

  • Absolut verboten sind: alle alkoholischen Getränke (Bier, Wein, Most, Spirituosen). Alle gesüßten Getränke (Coca Cola, Light-Getränke, Limonaden usw). Schwarztee, Matetee. Milch- und Milchgetränke außer Buttermilch in der beschriebenen Menge.
  • Unerwünscht ist: Kaffee
  • Erlaubt sind:
    • Alle Teesorten mit Ausnahme der o.g. Sorten in unbegrenzter Menge. Zucker zum Süßen ist nicht erlaubt. Süßstoff ist unerwünscht aber grundsätzlich möglich.
      Mineralwässer mit oder ohne Kohlensäure in unbegrenzter Menge. Dabei ist auf die enthaltene Menge an Jonen zu achten. Im Einzelnen sollte der Magnesiumgehalt möglichst über 100 sein. Beim Natriumgehalt sollten Faster mit niedrigem Blutdruck ein Mineralwasser mit einem möglichst hohen Wert über 300 wählen. Faster mit hohem Blutdruck sollten ein Wasser mit einem Natriumgehalt unter 100 wählen.
    • Gemüsebrühe selbst zubereitet oder fertig (z.B. Vitam). Bei der Selbstzubereitung sind der Phantasie bei der Verwendung einzelner Gemüsesorten keine Grenzen gesetzt. Für alle Brühen gilt aber das absolute Verbot fester Bestandteile, also nur das trinken, was durch ein feines Sieb passt.
    • Gemüsesäfte (als Fertiggetränk z.B. Rabenhorst o.ä). Die Säfte müssen zuckerfrei und kalorienarm sein und können Süßstoff enthalten.
    • Buttermilch ist in einer Menge bis zu 250 ml pro Tag erlaubt. Die Buttermilch sollte einen möglichst niedrigen Fettgehalt haben.
    • Wichtig!!! Die Gesamtmenge Gemüsebrühe + Gemüsesaft in beliebigem Verhältnis gemischt darf unter keinen Umständen 500 ml pro Tag überschreiten.

Gemüsebrühen - köstlicher Trinkgenuss beim Heilfasten

Die Gemüsebrühe für die Heilfastenkur soll natürlich nicht nur lecker schmecken, sondern dem Körper viele Vitamine und Mineralstoffe liefern. Je frischer die Zutaten für die Gemüsebrühe sind, desto besser. Wichtig ist, dass Sie wirklich nur die durch das Kochen entsteht entstehende Brühe löffeln. Das Gemüse kann eingefroren und gegessen werden, wenn die Heilfastenkur beendet ist.

Zutaten

  • 1 Liter Wasser
  • 250 Gramm Karotten
  • eine halbe Stange Lauch
  • 1 kleine Petersilienwurzel
  • 1 Stück Sellerieknolle
  • 3 Blättchen Liebstöckel
  • 1 Prise Jodsalz
  • 1 Teelöffel Gemüse-Hefebrühen-Paste
  • 4 Teelöffel frisch gehackte Petersilie

Karottenbrühe

Zubereitung:
1. Gemüse gut waschen
2. Gemüse in ca. 1 cm große Stücke schneiden !!! ungeschält !!!
3. Wasser zum Kochen bringen
4. Gemüse darin zugedeckt ca. 15 - 20 Minuten gar kochen
5. Gemüse-Hefebrühen-Paste in der Brühe verrühren
6. Brühe abschmecken mit der Prise Jodsalz
7. Gemüsebrühe durch ein Sieb gießen

Zutaten

  • 1 Liter Wasser
  • 250 Gramm Kartoffeln
  • 2 Karotten
  • eine halbe Stange Lauch
  • 1 kleine Petersilienwurzel
  • 1 Stück Sellerieknolle
  • 1 Prise Jodsalz
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1 Teelöffel Gemüse-Hefebrühen-Paste
  • 4 Teelöffel frisch gehackte Petersilie

Karottenbrühe 2

Zubereitung:
1. Gemüse gut waschen
2. Gemüse in ca. 1 cm große Stücke schneiden !!! ungeschält !!!
3. Wasser zum Kochen bringen
4. Gemüse darin zugedeckt ca. 15 - 20 Minuten gar kochen
5. Gemüse-Hefebrühen-Paste in der Brühe verrühren
6. Brühe abschmecken mit den Gewürzen (Jodsalz + Muskatnuss)
7. Gemüsebrühe durch ein Sieb gießen

Zutaten

  • 1 Liter Wasser
  • 250 Gramm Knollensellerie
  • 1 Karotte
  • eine halbe Stange Lauch
  • Sellerieblätter (vom Knollensellerie)
  • 1 Prise Jodsalz
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1 Teelöffel Gemüse-Hefebrühen-Paste
  • 4 Teelöffel frisch gehackte Petersilie

Selleriebrühe

Zubereitung:
1. Gemüse gut waschen
2. Gemüse in ca. 1 cm große Stücke schneiden !!! ungeschält !!!
3. Wasser zum Kochen bringen
4. Gemüse darin zugedeckt ca. 15 - 20 Minuten gar kochen
5. Gemüse-Hefebrühen-Paste in der Brühe verrühren
6. Brühe abschmecken mit Jodsalz und Muskatnuss
7. Gemüsebrühe durch ein Sieb gießen

Die klare Gemüsebrühe (ohne Einlagen) ist im Kühlschrank ungefähr eine Woche haltbar. Sie lässt sich jedoch auch gut portionsweise einfrieren. Pro Mahlzeit kommen ca. 250 ml (ein Viertel Liter) Gemüsebrühe auf den Teller. Pro Teller kann ein Teelöffel frisch gehackte Petersilie über die Gemüsebrühe gestreut werden.

Fastentee

Trinken spielt beim Fasten eine entscheidende Rolle. Drei Liter oder etwa 50 ml/kg Körpergewicht sollten es über den Tag verteilt sein. Damit Sie ein wenig Abwechslung in der Getränkeauswahl haben, bietet sich an, diese Flüssigkeitmenge aufzuteilen in 1,5 Liter Wasser und 1,5 Liter Fastentee. Die folgenden Teesorten, die Sie in einem Tee-Laden, in Ihrer Apotheke, im Naturkostladen oder im Reformhaus kaufen können, sind als Fastentees bestens geeignet:

Teevorschlag 1
» 3 Tee-Löffel Hagebutte
» 3 Tee-Löffel Himbeerblätter
» 3 Tee-Löffel Maisbart
» mit 1 Liter kochendheißem Wasser aufgießen
» 5 Minuten ziehen lassen

Teevorschlag 2
» 3 Tee-Löffel Löwenzahn
» 3 Tee-Löffel Pfefferminze
» 3 Tee-Löffel Brennnessel
» mit 1 Liter kochendheißem Wasser aufgießen
» 5 Minuten ziehen lassen
Teevorschlag 3
» 3 Tee-Löffel Birkenblätter
» 3 Tee-Löffel Schachtelhalm
» 3 Tee-Löffel Brunnenkressekraut
» mit 1 Liter kochendheißem Wasser aufgießen
» 5 Minuten ziehen lassen
Teevorschlag 4
» 2 Tee-Löffel Mate
» 2 Tee-Löffel Mariendistel
» 2 Tee-Löffel Talgdüsenkraut
» 2 Tee-Löffel Wermut
» mit 1 Liter kochendheißem Wasser aufgießen
» 5 Minuten ziehen lassen
Teevorschlag 5
» Neumondtee
» Abnehmender-Mond-Tee
» Nieren- und Blasentee
» Leber-Galle-Tee
» Blutreinigungtee
» nach Packungsbeilage zubereiten