Neurodermitis - ein unabwendbares Schicksal ?
1. Neurodermitis auf dem Vormarsch
Seit vielen Jahren wird eine Zunahme der Neurodermitis registriert. Nach neuesten Erhebungen sind etwa 20% der bundesdeutschen Bevölkerung betroffen - leider ist die Tendenz weiter steigend. Kennzeichnend für dieses Krankheitsbild ist, daß es sich um ein sehr komplexes, trotz intensiver Forschungsarbeiten noch immer rätselhaftes und aus therapeutischer Sicht überaus problematisches Krankheitsbild handelt. Dennoch besteht kein Grund zur Resignation. Auch wenn es kein Wundermittel gegen die Krankheit gibt, hat man die Möglichkeit, durch eine gezielte, individuelle Kombination verschiedener Therapien, Maßnahmen und Verhaltensänderungen die Symptome zu lindern oder im günstigsten Falle sogar ganz zu beseitigen.
2. Symptome bei Neurodermitis
Im Vordergrund der Beschwerden steht meist der extrem quälende Juckreiz. Häufig finden die Patienten erst Linderung, wenn die Haut blutig gekratzt ist. Die Haut des Neurodermitis-Patienten ist gerötet, schuppt und kann vor allem im akuten Zustand nässen. Bei Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen tritt das Ekzem häufig in den Ellenbeugen und Kniekehlen auf, grundsätzlich können aber alle Hautpartien des Körpers betroffen sein. Die Haut ist insgesamt sehr trocken. Häufig finden sich Einrisse an den Ohrläppchen. Da die Hautdurchblutung vermindert ist, sind die Patienten meist sehr blass und zeigen dunkle Schatten um die Augen. Die seitlichen Augenbrauen-Partien sind oft ausgedünnt oder fehlen sogar gänzlich. Nicht selten sieht man eine doppelte Unterlid-Falte. In zahlreichen Fällen bestehen andere Allergien, wie beispielsweise Asthma oder Heuschnupfen. Schätzungsweise zwei Drittel der Betroffenen kommen aus sogenannten Atopiker-Familien, d.h. Eltern, Großeltern oder Geschwister leiden ebenfalls unter Allergien.
3. Ursachen der Neurodermitis
Die eigentliche Krankheitsursache ist unbekannt. Man weiß aber um auffällig veränderte Funktionen des Immunsystems, die sich beispielsweise in einer vermehrten Bildung von Immunglobulin E äußern. Es handelt sich dabei um einem Abwehrstoff der bei der Entstehung allergischer Reaktionen häufig eine zentrale Rolle spielt. Gleichzeitig ist ein anderer Abwehrstoff, sekretorisches Immunglobulin A, vermindert. Dieses Immunglobulin kleidet alle Schleimhäute des Körpers schützend aus und verhindert, dass Allergene (allergieauslösende Substanzen auf Pollen, Nahrungsmitteln und anderen), aber auch krankmachende Bakterien, Viren oder Pilze in den Körper gelangen können. Die Veränderungen der Menge der beiden unterschiedlichen Abwehrstoffe hat zur Folge, daß zum einen vermehrt Allergene in den Körper gelangen und dass diese zum anderen überschießende Abwehrreaktionen verursachen, weil zuviel IgE gebildet wird. Eine Reihe von äußeren Auslösern ist für die Aktivierung oder Verschlimmerung der Neurodermitis bekannt, wobei im Einzelfall die Bedeutung dieser Faktoren sehr unterschiedlich sein kann. So können beispielsweise Allergien, Infekte oder Stress einem akuten Schub der Erkrankung vorausgehen. Auch enge Kleidung, Wollstoffe, heißes Wasser, kalte Luft, Desinfektions- oder Konservierungsmittel können die empfindliche Haut der Patienten reizen und die bekannten Hautreaktionen verschlimmern oder provozieren.
3. Ursachen der Neurodermitis
Unter Berücksichtigung der jeweiligen Symptome, Krankheitsauslöser und persönlicher Gegebenheiten sollte der Therapeut individuelle Therapiekonzepte für jeden einzelnen Patienten erstellen. Die Mikrobiologische Therapie als immunregulierendes Verfahren spielt dabei eine zentrale Rolle. Die in den Präparaten Pro-Symbioflor, Symbioflor 1 und 2 enthaltenen verschiedenen Bakterienarten vermögen das Immunsystem auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Intensität zu regulieren. Ziel der Therapie ist eine Regulierung der Immunglobuline IgE und IgA und dadurch eine Dämpfung der überschießenden Abwehrreaktionen, eine Verminderung des Allergen-Einstroms in den Körper sowie eine Verbesserung der lokalen Schleimhaut-Abwehr. Flankierend werden im Rahmen einer ganzheitlichen Neurodermitis-Therapie Arzneimittel aus dem Bereich der Homöopathie und Phytotherapie. Psychotherapie oder Klimakuren im Hochgebirge oder an der See, UV-Bestrahlung oder andere Heilverfahren eingesetzt. Besondere Bedeutung kommt einer vollwertigen Ernährung zu. Dabei müssen natürlich mögliche Nahrungsmittelallergien berücksichtigt werden. Eine sinnvolle Ernährungstherapie, eventuell unter Anleitung eines Ernährungsberaters, wirkt sich günstig auf den Krankheitsverlauf aus und unterstützt die Wirkung der übrigen therapeutischen Maßnahmen. Ebenfalls sehr wichtig ist die Pflege der kranken Haut. Hier gilt: u201cweniger ist mehru201d! Lauwarmes Duschen, maximal 2-3 x mal pro Woche, ist heißen Vollbädern vorzuziehen. Statt Seife ist eine parfum-, farbstoff- und konservierungsmittelfreie Waschlotion, sparsam verwendet, zu bevorzugen. Auch Hautsalben und Pflegecremes sollten nur soviel und so häufig wie nötig angewandt werden. Durch ein individuell zusammengestelltes Therapiekonzept, eine abgestimmte Ernährung und eine vernünftige Lebensweise hat der Patient die Möglichkeit, aktiv zur Linderung oder sogar Heilung dieser oft als schicksalhaft und resigniert hingenommenen Erkrankung beizutragen.